Die Grundidee des koQES-K


Kinästhetik Die Grundidee des koQES-K

Pflege- und Betreuungspersonen sowie TherapeutInnen haben in allen Pflegesettings die Aufgabe, eine qualitativ hochwertige Versorgung und Betreuung kranker, behinderter und sterbender Menschen durchzuführen. Eine zentrale Aufgabe in der Pflege, Betreuung und Therapie ist die Unterstützung pflegebedürftiger Menschen bei den alltäglichen Aktivitäten, so z. B. die Hilfe bei der Körperpflege oder beim Ankleiden. Bei diesen pflegerischen Unterstützungsleistungen treten die unterstützenden Personen in Interaktion über Berührung und Bewegung mit der pflegebedürftigen Person. Die Art und Weise, wie dies geschieht, ist zentral für die Qualität der Pflege, Betreuung und Therapie. Unterstützende Personen brauchen dazu spezifische Kompetenzen. Es geht z. B. darum, dass sie eine hohe Sensibilität und Achtsamkeit für die eigene Bewegung entwickeln, das Bewegungspotenzial ihres Gegenübers erkennen und unterstützen oder über ein hohes Verständnis der menschlichen Bewegung verfügen.

Im Anwendungsbereich der Pflege, Betreuung und Therapie fokussiert das Fachgebiet Kinästhetik auf pflegerische Interaktionsprozesse und ihre Qualität. Es dient der Wahrnehmung, Beschreibung und Beobachtung menschlicher Aktivitäten und vermittelt den unterstützenden Personen ein Verständnis der Bewegungsprozesse des Körpers (Hatch und Maietta 2003, Marty-Teuber und Knobel 2018). Der gesundheitsfördernde Aspekt des entwicklungsorientierten Ansatzes bezieht sich nicht nur auf die Pflegebedürftigen, auch die unterstützenden Personen profitieren von einer gesundheitsfördernden Arbeitsweise (Gattinger et al. 2016). In Pflege und Betreuung ist Kinästhetik in den deutschsprachigen Ländern weitverbreitet und vielerorts fest in den Curricula der Pflegeausbildung verankert. Ausbildungsstätten und Pflegeinstitutionen sind bereit, in die Entwicklung der Kinästhetikkompetenz zu investieren, was die stetige Nachfrage nach Kinästhetik-Schulungen zeigt. Die nachhaltige Implementierung der Kinästhetik ist ein fortlaufender, sehr komplexer Entwicklungsprozess, unter anderem sowohl auf der individuellen als auch auf der organisatorischen Ebene. Das koQES-K bildet diese Entwicklungsprozesse als Qualitätsfaktor ab und setzt dadurch einen wichtiger Anreiz, weiter in die Kompetenzentwicklung der Mitarbeitenden zu investieren.